Was wir alles können:

Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich im Laufe der Jahre grundlegend verändert. Zwar bleibt die am ehesten ersichtliche Aufgabe nach wie vor die Brandbekämpfung, doch den größten Teil der Einsätze in Hamburg macht inzwischen der Rettungsdienst aus. Weitere Tätigkeitsfelder finden sich in der technischen Gefahrenabwehr, dem Umweltschutz, der Wasserrettung sowie der Kampfmittelbeseitigung. Während die Kampfmittelbeseitigung unser Einsatzgeschehen bisher gar nicht berührt hat und auch die Wasserrettung und der Umweltschutz sehr geringe Anteile ausmachen, werden wir in den anderen Bereichen regelmäßig tätig. Die Erstversorgung von Notfallpatienten beschäftigt uns hierbei in über 90% der Fälle.

Nachdem im Laufe der 70er Jahre die Erstversorgung erstmals Einzug in die Freiwilligen Feuerwehren erhielt und anfänglich noch mit spartanisch ausgerüsteten Holzkoffern gearbeitet wurde, hat sich unser Equipment immens vermehrt und vor allem auch optimiert. Inzwischen verfügen wir neben vielen anderen Dingen über einen hochmodernen automatisierten externen Defibrillator Corpuls und Larynxtuben zur Atemwegssicherung. Im „worst case“ – einer Wiederbelebung – sind wir somit in der Lage, lebensrettende Sofortmaßnahmen durchzuführen, die weit über die Möglichkeiten eines normalen Ersthelfers hinausgehen. Abgerundet wird die ständige Modernisierung des Geräts durch regelmäßige Aus- und Fortbildungen an der Feuerwehrakademie, die das Niveau und die Beständigkeit des erworbenen Wissens immer weiter anheben. So sind wir zwar von den Fähigkeiten des medizinischen Fachpersonals wie Notärzten oder Notfallsanitätern klar abgegrenzt, doch üben wir heute Handgriffe aus, die vor Jahren nie denkbar gewesen wären.

Auch im Fachbereich der Technischen Gefahrenabwehr sind wir schon seit vielen Jahren sehr gut ausgerüstet. Neben hydraulischen Rettungsgeräten, die Schneidkräfte von über 10 Tonnen entwickeln können, und Hebekissen, die Massen von 40 Tonnen stemmen, bildet natürlich auch hier die Ausbildung die Grundlage unserer Schlagkraft. Abgesehen von der Bedienung der verschiedenen schweren Geräte dreht sich alles um die diversen Einsatzmöglichkeiten. Die Aufarbeitung von Windbruch gehört genauso zu unseren Aufgaben wie die Stabilisierung und Öffnung von verunfallten Fahrzeugen. Spezielle Lehrgänge versetzen uns inzwischen in die Lage, sowohl auf dem Dach liegende als auch schwerstzerstörte Fahrzeuge fachgerecht zu öffnen, um eventuell eingeklemmten Personen Hilfe zu leisten.

Schlussendlich bleibt, was jeder mit der Feuerwehr verbindet, die Brandbekämpfung. Hier hat sich allerdings das Prinzip an sich gehalten: Das Feuer wird nach wie vor mit Wasser gelöscht. Gegenwärtig wird indessen an einem immer höher werdenden Sicherheitsstandard für alle Feuerwehrleute gearbeitet. Strahlrohre geben in der Innenbrandbekämpfung mehr Wasser ab als je zuvor, um maximalen Schutz zu gewährleisten; Schutzbekleidung der neuesten Generation ist in der Lage, zum Beispiel bei einer Rauchgasdurchzündung bis zu 1.000°C Hitze standzuhalten. Ferner werden die Ausbildungskonzepte, speziell im Atemschutzeinsatz, stetig verbessert und weitergeführt. Denn mittlerweile wird der Ausbildung zur Rettung von verunfallten Atemschutzgeräteträgern und der Handlungssicherheit unter schwerem Atemschutz im Allgemeinen allerhöchste Priorität beigemessen.

(Marco, Fredi, Torsten, Sönke, Christian)